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Recyclingpapiere und Naturpapiere verständlich erklärt

By 19. Februar 2023 Technologie
Recyclingpapiere und Naturpapiere verständlich erklärt

Weshalb sind Recyclingpapiere umweltfreundlich? Wie werden sie hergestellt? Kann man eigentlich jedes Papier recyceln? Und was unterscheidet Recyclingpapier von Naturpapieren? Fragen über Fragen, auf die Sie in Ihrem Blog schnelle Antworten finden.

Was ist Recyclingpapier?

Als reines Recyclingpapier bezeichnet man Papiersorten, die zu 100 % aus Altpapier, Pappe oder Karton hergestellt werden. Diese Papiere schonen den Holzbestand unserer Erde, denn für die Produktion wird keinerlei frisches Holz benötigt. Zudem sparen Recyclingpapiere laut der Initiative Pro Recyclingpapier im direkten Vergleich zu Frischfaserpapieren durchschnittlich 78 % Wasser, 68 % Energie und 15 %  CO2-Emissionen ein.

Recyclingpapier ist im Handel für Verbraucher und Verbraucherinnen an so genannten Umweltzeichen oder Umweltsiegeln erkennbar. Das wohl bekannteste unter ihnen ist der Blaue Engel. Seit über 40 Jahren steht das offizielle Umweltzeichen der Bundesregierung für höchste Standards in der Zertifizierung umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen. Im Papierbereich definiert der Blaue Engel strenge Richtlinien für die Herstellung und Beschaffenheit verschiedener Recyclingpapiere wie beispielsweise von Druck- und Pressepapieren (DE-UZ 72), grafischen Papieren und Kartons (DE-UZ 14a), Papieren aus 100 % Altpapier für Papiertragebehältnisse (DE-UZ 217a) und vieler weiterer Erzeugnisse.

Ist jedes Papier recyclebar?

Die überraschende Antwort: Nein. Denn tatsächlich kann nicht aus jeder Art von Papier neues Recyclingpapier entstehen. Der Grund: Vielen Papier-Erzeugnissen werden andere Stoffe und Materialien beigemischt, die verhindern, dass die Endprodukte in der Blauen Tonne mit dem Altpapier entsorgt und anschließend recycelt werden können. Das heißt konkret: Auf die richtige Entsorgung kommt es an! Denn auch, wenn es profan klingen mag – nicht alle Verbraucher und Verbraucherinnen entsorgen benutzte Papiererzeugnisse auf dem richtigen Weg. Hier einige Bespiele, die Ihnen vielleicht auch noch nicht bewusst waren.

  • Geschenkpapiere, die Glitzer- oder Metallic-Elemente besitzen, gehören in die Schwarze Tonne (Restmüll). Einfach bedrucktes Geschenkpapier kann hingegen mit dem Altpapier entsorgt werden.
  • Milchpackungen sind im Inneren mit Aluminium beschichtet. Damit werden sie den Verbundkartonagen zugeordnet und müssen als Verpackung im gelben Sack entsorgt werden. Gleiches gilt übrigens auch für andere Getränkebehälter wie etwa den Coffee-to-go-Becher.
  • Kassenzettel und Fahrkarten bestehen aus lichtempfindlichem Thermopapier und müssen daher als Restmüll behandelt werden.
  • Tapetenreste gehören aufgrund der Kleisterrückstände und verschiedener Einschlüsse im Material in den Restmüll.
  • Über besonders kunstvolle Designpapiere, die mit Lacken, Folien und anderen Beschichtungen versehen sind, freut sich die Schwarze Tonne (Restmüll).
  • Selbstklebende Papiere wie Etiketten, Aufkleber oder auch Briefumschläge und Kuverts mit Selbstklebeverschluss sind als Restmüll zu entsorgen. Es sei denn, das Papier ist mit dem Blauen Engel gekennzeichnet. In diesem Fall wurde der verwendete Klebstoff nach den anerkannten Prüfmethoden INGEDE 12 & Score Card als ausreichend abtrennbar bewertet und das Papier darf als Altpapier in der Blauen Tonne landen.

Wie recycelt man Papier?

Ab ins Altpapier und dann? Erfahren Sie im Folgenden Schritt für Schritt wie aus gebrauchter Pappe wie Eierkartons, kleiner und größerer Kartonagen und Verpackungen, alten Dokumenten, Zeitungen, Zeitschriften, Werbeblättchen und Co. neues Recyclingpapier entsteht.

Schritt 1: aussortieren

In der Papierfabrik angekommen, müssen die großen Altpapierberge erst einmal von zurückgebliebenen Verunreinigungen gesäubert werden. Büroklammern, Tackernadeln, Plastikreste und andere Fremdkörper bleiben in den Filtern großer Siebtrommeln hängen und werden auf diese Weise aussortiert.

Schritt 2: auswaschen

Als nächstes geht es der Druckerschwärze an den Kragen. Dazu wird das Papier in Wasser aufgelöst, sodass ein Faserbrei entsteht. Verschiedene Seifenstoffe waschen diesen im Anschluss sorgfältig aus. Die Seifenstoffe binden sich dabei an die Farbpartikel und lösen sie aus dem Altpapier. Danach werden Seife und Farbe aus dem Faserbrei abgeschöpft.

Schritt 3: bleichen

Je nachdem wie hoch der spätere Weißgrad des Recyclingpapiers ausfallen soll, werden die Fasern nun mit verschiedenen Verfahren und Chemikalien gebleicht. Bei vielen zertifizierten Papieren geschieht das übrigens besonders schonend, indem man chlorfreies Bleichmittel verwendet.

Schritt 4: entwässern und trocknen

Nachdem der Papierbrei noch einmal verdünnt wurde, sickert er durch eine feinmaschige Siebpartie. Zurück bleibt dann ein fortlaufendes Fasergewebe, das auf einem Endlosband weitergeführt wird. Riesige Walzen pressen jetzt das überschüssige Wasser aus der Mischung. Danach durchläuft die endlose Papierbahn mehrere Trockenzylinder bis keine Feuchtigkeit mehr im Papier vorhanden ist.

Schritt 5: aufwickeln und schneiden

Ist die Papierbahn komplett trocken, wird sie auf riesige Rollen aufgewickelt. Zu guter Letzt werden diese Rollen in handlichere Einheiten geschnitten. Das Recyclingpapier ist nun fertig und kann für die Weiterverarbeitung weiterverteilt und für den Abverkauf vorbreitet werden.

Naturpapier, was ist das?

Im Gegensatz zum Recyclingpapier kann Naturpapier nicht nur auf eine Art und Weise hergestellt werden. Denn tatsächlich handelt es sich hierbei um einen Oberbegriff für spezielle Papiersorten, die sich durch eine natürliche Optik, umweltschonende Herstellungsprozesse und/oder das Beimischen verschiedener Umweltmaterialien auszeichnen. Steinhaftpapier wird beispielsweise zu ca. 80 % aus echtem Kalkstein hergestellt, Graspapier besitzt sichtbare Einschlüsse des natürlichen Materials, cremefarbenes Naturpapier besticht durch eine besonders edle Optik …

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Doreen

About Doreen

Doreen ist eine echte Vollblut-Texterin, die schon so manche Tastatur an ihre Grenzen brachte. Sie ist vielseitig interessiert und beruflich schon immer im Marketing zu Hause. Am liebsten bringt sie nützliches Druckwissen und kreative Werbeideen auf den Punkt.

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