Papier ist nicht gleich Papier. Eine seiner wichtigsten Eigenschaften ist die Grammatur – sie beeinflusst nicht nur das Gewicht, sondern auch die Haptik, Stabilität und Wirkung des Materials. Wer hochwertige Druckprodukte gestalten will, sollte deshalb genau wissen, was es mit dem Papiergewicht auf sich hat.
Was bedeutet Grammatur beim Papier?
Um das perfekte Material für Ihr Druckprodukt auszuwählen, gilt es einiges zu beachten: von der Farbe über die Größe bis hin zur richtigen Grammatur. Doch was bedeutet „Grammatur“ denn genau?
Bestellen Sie zum Beispiel Flyer Klassiker bei FLYERALARM, haben Sie die Wahl zwischen verschiedensten Papieren mit einer Grammatur von 70 bis 500 g. Dabei bedeutet diese Gewichtsangabe nicht, dass ein Flyer 70 oder 500 g wiegt. Vielmehr bezeichnet sie das Gewicht pro Quadratmeter, also wie schwer ein Bogen des entsprechenden Papiers mit den Maßen 1 x 1 m ist. Deshalb spricht man in diesem Zusammenhang auch vom Flächengewicht. Im Allgemeinen werden Papiere ab 150 g/m2 als Karton bezeichnet, ab 600 g/m2 als Pappe.
Die richtige Papierstärke für die richtige Botschaft
Aufgrund der Grammatur bekommen Sie nicht nur einen Eindruck, wie schwer das Material ist, sondern auch wie dick und stabil. Ein leichtes Papier ist wesentlich dünner und weniger fest als ein vergleichsweise schweres. Bei den meisten Produkten ist Schwere des Papiers in der Regel eine ganz entscheidende Eigenschaft. Zum einen definiert sie die Haltbarkeit und Langlebigkeit des Produktes. Zum anderen trägt auch eine entsprechende Haptik des Materials zum gewünschten Eindruck entscheidend mit bei.
Eine feste und stabile Visitenkarte macht zum Beispiel einen wesentlich besseren Eindruck als eine dünne. Aus diesem Grund haben Visitenkarten in der Regel eine Mindeststärke von 230 g (z. B. Silverstar®) und können bis zu 750 g (z. B. Multilayer) „schwer“ sein. Ähnlich verhält es sich auch bei Postkarten: Je höher die Grammatur, desto widerstandsfähiger sind sie und nehmen auf Reisen weniger Schaden. Zusätzlichen Schutz bieten Veredelungen wie Lackierungen oder Folienkaschierungen.
Wann leichte Papiere die bessere Wahl sind
Doch nicht immer ist dünn und leicht gleich billig und minderwertig. Im Gegenteil: je nach Einsatz und mit der entsprechenden Gestaltung wirkt ein leichteres Produkt edel und elegant. Möchten Sie beispielsweise ein frisches Parfüm oder lockere Sommerkleidung bewerben, ist ein massiver Einleger in Zeitschriften eher unpassend. Hier bietet sich ein dünnes Papier mit einer angenehmen Haptik an. Ein weiterer Vorteil der niedrigeren Grammatur: Durch das geringere Gewicht sinkt in vielen Fällen das Porto. Gerade wenn Sie viele Briefe verschicken ist dies ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Da fällt es im wahrsten Sinne des Wortes ins Gewicht, ob Sie sich für ein 80 g oder 120 g Offsetpapier entscheiden.
Doch wie bei allen Produkten gilt es auch hier, den Kosten-Nutzen-Faktor abzuwägen und zu entscheiden, wie Sie sich und Ihr Unternehmen präsentieren möchten.
Welche Grammatur für welches Produkt?
Damit Sie das passende Material für Ihre Idee finden, lohnt sich ein Blick auf den Einsatzzweck. Hier ein paar Beispiele:
| Grammatur (g/m²) | Bezeichnung | Typische Produkte |
| 70–90 | Leichtes Papier | Briefpapier, Rechnungen, Notizen, |
| 90–120 | Standardpapier | Mailings, Broschüren-Innenseiten |
| 130–170 | Dünnes Bilderdruckpapier | Flyer, Plakate, Booklets |
| 200–250 | Leichter Karton | Postkarten, Gutscheine, Einleger |
| 300–400 | Fester Karton | Visitenkarten, Einladungskarten |
| 600–900 | Pappe / Multilayer | Premiumkarten, Verpackungen, exklusive Produkte |
Papiergewichtsrechner von FLYERALARM
Weil es mitunter entscheidend sein kann, wie viel Ihre bestellten Druckprodukte wiegen, ist es sinnvoll, deren Gewicht zu berechnen. Damit Sie dazu nicht jedes Mal den Taschenrechner zur Hand nehmen müssen, gibt es bei FLYERALARM den praktischen Papiergewichtsrechner. Hier können Sie sich sowohl das Gewicht pro Stück als auch für die gewünschte Auflage anzeigen lassen.
Und falls Sie eine Entscheidungshilfe benötigen, welches Material das passende für Ihre Ideen ist, empfehlen wir Ihnen unser gratis Papiermusterbuch. Hier können Sie in über 70 Papiersorten blättern und bekommen so einen wunderbaren Eindruck von Farbwirkung, Haptik und Veredelungen.
Hallo, eine kurze Frage
Welche Toleranz ist bei der Papierherstellung bzgl. der Grammtur zulässig? Die Angabe erfolgt sicherlich in %. Vielen Dank für die Rückmeldung!!
Hallo Raik,
ist natürlich eher ein Thema der Papierhersteller. Meines Wissens nach hängt die Toleranz bei der Grammatur von der Art des Papiers (also gestrichen oder ungestrichen), von der angestrebten Grammatur und von weitere Faktoren ab. Typischerweise gelten wohl Produktionstoleranzen von +/-5 % beim Flächengewicht, diese Angabe ist aber ohne Gewähr. Für verbindliche Aussagen sollten Sie sich an die Papierhersteller wenden.
Guten Morgen, ich habe eine Frage.. worin besteht denn der qualitativ sichtbare Unterschied zwischen Flyer und Postkarte, insofern ich mich für die gleiche Stärke/Gewicht entscheide. Ist eine Postkarte mit 300gr hochwertiger im Papier und Druck als ein Flyer mit 300gr.? Und kann ich auch entscheiden nur die Motivseite hochglänzend und die Rückseite meiner Einladung matt drucken zu lassen? Dies konnte ich leider nicht finden. Danke für eine kurzfristige Antwort. Grüsse, Moni
Hallo Moni,
also grundsätzlich ist z. B. 300 g Bilderdruck matt bei einem Flyer das gleiche Material wie bei einer Postkarte. Der Unterschied zwischen den Produkten besteht im Prinzip darin, dass unsere Produktmanager bei den Postkarten eine Auswahl an Formaten, Materialien und Veredelungen getroffen haben, die sich auch tatsächlich für den Postversand eignen. Das ist nämlich bei weitem nicht bei allen Materialien der Flyer der Fall, da Sie hier zahlreiche besondere Materialien und Veredelungen wählen können, die sich nicht für Postkarten eignen.
Bei den Varianten „matt“ und „glänzend“ im Schritt der Materialauswahl handelt es sich nicht um ein Druckverfahren, sondern um Materialeigenschaften, aus denen Sie auswählen können. Und das Material ist natürlich auf der Vorder- und Rückseite natürlich gleich.
Herzliche Grüße
Marco