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Das macht gute Arbeitskleidung aus

Von 29. Juni 2022 Juli 18th, 2022 BeInspired

Gute Arbeitskleidung ist bequem, langlebig und sieht im Idealfall auch noch gut aus. Aber was macht Workwear aus? Und worin unterscheidet sich gute Arbeitskleidung von Straßenkleidung?  

Ob beim Heckeschneiden im eigenen Garten oder als Profi auf der Baustelle – wer bei körperlicher Arbeit schlecht sitzende Kleidung trägt, der verliert schnell die Lust. Ohne durchdachte Beintaschen, schützende Verstärkungen an neuralgischen Stellen und extra robuste Materialien gehen Kleidungsstücke im Berufsalltag schnell kaputt. Ärgerlich für den Geldbeutel und die Umwelt. Gute Arbeitskleidung ist deshalb für viele Branchen ein Muss. Aber was macht gute Arbeitskleidung aus?

Was ist der Unterschied zwischen Arbeitskleidung und Straßenkleidung?

Wer schon mal im Hochsommer bei 30 Grad in der Sonne eine Hecke geschnitten hat und mangels adäquater Arbeitsbekleidung gewöhnliche Jeans tragen musste, der weiß: Ekelhaft, wie eng geschnittene und viel zu warme Jeanshosen am Bein kleben.

Geht aber auch andersherum: Wer bei einstelligen Graden und fiesem, winterfrischem Wind schon mal Holz aufschichten, Schnee schippen oder im Vereinsheim das Gelände winterfest machen musste, der kann nachvollziehen, wie unangenehm schlecht sitzende Jacken sein können. Rutscht die Arbeitsjacke auf den Steiß, so zieht sie Shirt und Pulli mit hoch. Das Resultat: Die Kälte kriecht an Nieren und Rücken hoch, während es unter den Achseln wegen des viel zu dicken Materials zu warm wird. Unangenehm.

Im Grunde unterscheidet sich gute Workwear von gewöhnlicher Straßenkleidung in drei signifikanten Punkten:

Materialien

Materialien für Arbeitskleidung zeichnen sich durch eine besondere Robustheit aus – gleichzeitig müssen sie aber auch leicht und elastisch sein, um bei körperlicher Arbeit nicht einzuengen. Auch die Waschbarkeit bei höheren Temperaturen und die Formbeständigkeit bei häufigen Waschgängen ist äußerst wichtig – denn Berufskleidung wird naturgemäß ganz anderen Belastungen ausgesetzt, alsraßenkleidung.

DER Klassiker unter den Spezialmaterialien für Workwear ist Cordura. Bereits seit 1967 stellt die Firma aus den USA Gewebe her, das für besonders widerstandsfähige Rucksäcke, Outdoor-Bekleidung und Berufsbekleidung verwendet wird. Cordura ist ein besonders abriebfestes, texturiertes Nylongewebe mit angerauter Oberfläche, das wasser- und schmutzabweisend ist und dazu besonders schnell trocknet.

Deshalb kommt das Material beispielsweise bei Rucksackböden oder Kniepartien von Arbeitshosen zum Einsatz. Eben dort, wo beim Hinknien oder Ablegen häufiger Kontakt zu rauen Oberflächen besteht. Hier verhindert das besonders dicht gewebte Spezialmaterial kurzfristig das Eindringen von Flüssigkeit und langfristig für deutlich geringeren Materialverschleiß als bei Standartmaterialien.

Cordura wird bei guter Arbeitskleidung an neuralgischen Stellen eingesetzt, die besonders beansprucht werden. Doch auch das Material von Workwear an sich ist ein besonderes: Arbeits-Poloshirts und -T-Shirts bestehen zum Beispiel aus Micro-Piquée-Mischgewebe aus 60 % Baumwolle und 40 % Polyester. Dieses Material ist besonders pilling- und abriebresistent. Das heißt, das Textil reißt nicht, wenn der Träger oder die Trägerin versehentlich an einem Nagel oder Holzsplitter hängen bleibt. Gleichzeitig halten die Maschen wiederkehrenden mechanischen Belastungen erheblich länger stand und es bilden sich keine widerspenstigen Knötchen an der Materialoberfläche.

Daneben ist Arbeitsbekleidung natürlich atmungsaktiv und – speziell Hardshelljacken – wind- und wasserdicht.

Einige Kleidungsstücke der bedruckbaren Workwear sind sogar nach ISO 15797 geprüft und damit für die Industriewäsche geeignet. Das gilt jedoch nicht für den Druck, dieser übersteht lediglich die gewöhnliche Wäsche bei 60 Grad – was für die meiste Arbeitskleidung jedoch mehr als genügt. Für den Außeneinsatz gibt es auch Poloshirts, deren Gewebe mit einem UPF50+ UV-Schutz zertifiziert ist.

2. Schnitt

Naturgemäß ist körperliche Arbeit mit viel Bewegung verbunden. Ob auf den Knien kriechend beim Fußbodenverlegen, sich weit streckend die Hecke schneiden oder übergebeugt das Auto waschen – gute Arbeitskleidung muss locker genug sitzen, um angemessene Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, darf aber nicht zu schlabberig sein, da das sonst ein Sicherheitsrisiko darstellen könnte.

Deshalb ist Workwear oft anders geschnitten, als typische Straßenkleidung. Shirts, Jacken und Sweatshirts sind in vielen Fällen etwas länger, um perfekt in Arbeitshosen gesteckt werden zu können. Arbeitshosen hingegen haben passend dazu einen höheren Bund, um unangenehmes Rutschen zu vermeiden und den unteren Rücken auch beim Bücken zu schützen.

Eine Sonderform der Arbeitskleidung stellen Kasacks und Schlupfhosen für medizinisches Personal dar. Die Berufsbekleidung für Kliniken, Arztpraxen, Labore, Beauty- oder Wellness-Salons gibt es in ausgesprochen vielen Größen, oft von XS bis 5XL. Da die Kasacks und Schlupfhosen im Gesundheitswesen oft täglich ausgegeben und am Ende der Arbeitstage gesammelt gereinigt werden, sind die Passformen so ausgelegt, dass die nächstkleinere und -größere Größe auch leidlich sitzt.

Übrigens werden Schlupfhosen und Kasacks aus diesem Grund ausschließlich bestickt: Diese Veredelungsform verträgt die beinahe tägliche Reinigung einfach besser als Druck – sogar bei hohen Temperaturen bis 95° C.

3. Mode und Langlebigkeit

Arbeitskleidung unterliegt weitaus weniger modischen Schwankungen als Straßenkleidung. Das ist auch gut so, denn ordentliche Workwear hält durch die robusten Materialien, die gute Formbeständigkeit bei vielen Waschgängen und eine großzügige Passform über Jahre. Und auch wenn bei Berufsbekleidung „form follows function“ gilt, so wird klassische Arbeitskleidung doch regelmäßig in den Dunstkreis modebewusster Subkulturen gespült.

Ein Beispiel sind amerikanische Traditionsmarken wie Levi’s, Carhartt, Dickies oder der britische Stiefel-Hersteller Dr. Martens: All diese Marken waren ursprünglich ausschließlich für Arbeitskleidung bekannt und wurden von unterschiedlichen Sub- und Jugendkulturen als modisches Statement etabliert. Levi’s begann seine Erfolgsgeschichte mit Arbeitsoveralls aus Jeans, die ab 1873 von Arbeitern an der Westküste der USA getragen wurden. Mitte des 20. Jahrhunderts wandelte sich das Image der Marke, in den 1970er Jahren wurde die Levi’s 501, kombiniert mit Lederstiefeln und T-Shirt, in der homosexuellen Szene mehr oder weniger ein Erkennungsmerkmal.

Carhartt und Dickies hingegen wurden in den 80er und 90er Jahren von der Skate-Szene für sich beansprucht: Die locker geschnittene und besonders langlebige Kleidung passte perfekt zum aktiven Lebensstil dieser Subkultur. Und die Lederstiefel von Dr. Martens, ursprünglich Arbeitsschuhe für Postboten, Polizisten und Fabrikarbeiter, werden seit den 1970er Jahren von Mitgliedern der Punk-Szene getragen, um ihre Verbundenheit zur Arbeiterklasse darzustellen.

Sollte man Arbeitskleidung bedrucken oder besticken?

Berufsbekleidung muss einiges aushalten. Das gilt natürlich auch für eine individuelle Veredelung. Dabei gibt es aber durchaus Unterschiede: Wenn Sie beispielsweise Mitarbeitende im Außendienst mit wetterfesten Hardshelljacken ausstatten, so halten sich die mechanischen Beanspruchungen in Grenzen. Hier können Sie vom Digitaltransferdruck profitieren und Ihr Wunschmotiv fotorealistisch aufbringen lassen.

Arbeiten Ihre Kollegen und Kolleginnen hingegen viel körperlich an der frischen Luft und hantieren mit Baustoffen und schweren Gerätschaften, sind am Bau tätig oder anderen Arbeitsbedingungen ausgesetzt, bei denen man sich die Hände schmutzig macht, so sollten Sie sich für eine Stickveredelung entscheiden. Denn je häufiger Arbeitskleidung gewaschen wird und je intensiver die mechanische Belastung ist, desto mehr lohnt sich der Aufwand für einen Stick. Diese Veredelungsform ist widerstandsfähiger als Druck und sieht auch nach etlichen Wäschen noch perfekt aus.

Hier bekommen Sie noch tiefere Einblicke in die verschiedenen Veredelungsmöglichkeiten für Bekleidung und erfahren, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Methoden haben: Druck und Stick – das macht Textilien einzigartig.

Tipp: Workwear gibt es meist in vielen Farbtönen. Zusammen mit einer individuellen Veredelung können Sie die Arbeitskleidung somit nahtlos in die Corporate Fashion Ihrer Firma eingliedern.

Marco

Über Marco

Marco wurde das Bloggen in die Wiege gelegt und er ist die fleischgewordene Textmaschine im Team. Sein Interessengebiet ist groß und die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Ein Steckenpferd hat er: ökologische und gleichzeitig ökonomische Druckverfahren.

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