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Foto Basics – Teil 2: Vor- und Nachteile verschiedener Kameratypen

Von 3. Januar 2018 Juli 29th, 2022 Know-how
FLYERALARM Fotografie Basics - Teil 2: Verschiedene Kameratypen

Kamera ist nicht gleich Kamera. Für jede Anforderung gibt es das passende Modell. Hier sind nützliche Tipps für den nächsten Kamerakauf.

Im Zeitalter der digitalen Fotografie gibt es für jeden Anwendungszweck eine maßgeschneiderte Fotokamera – doch was sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Kameratypen? Warum lohnt es sich immer noch, sich Gedanken über die Anschaffung einer Kompaktkamera zu machen? Wozu taugen Action Cams? Und genügt die Smartphone-Kamera nicht eigentlich auch? Fragen über Fragen …

Was macht eine “gute Kamera” überhaupt aus?

Inzwischen gibt es so viele spezialisierte Formen von Kameras, dass es quasi unmöglich ist, eine allgemeingültige Formel für eine „gute Digitalkamera“ festzulegen. Grundsätzliche Faktoren, auf die Sie achten sollten, wenn Sie eine Kamera kaufen, sind zum Beispiel die Größe des Bildsensors, die Qualität des Objektivs, der Akkuverbrauch, die Qualität des Gehäuses und der Preis.

Je nach Einsatzzweck unterscheiden sich jedoch die Anforderungen an die jeweilige Kamera. Handwerker, die Baufortschritte dokumentieren möchten, können beispielsweise auf einen großen Zoombereich verzichten, legen jedoch viel Wert auf hohe Akkuleistung, ausreichend Speicherkapazität sowie ein robustes und schmutzunempfindliches Gehäuse. Ein kleines oder mittelständisches Unternehmen tut gut daran, auf eine leicht zu bedienende Kamera zu setzen. Diese kann von vielen Mitarbeitern für die Dokumentation von Messen oder für Fotos aus dem Arbeitsalltag für die sozialen Medien genutzt werden. Hohe Speicherkapazität, solide Videoqualität und gute Konnektivität über WiFi oder Bluetooth sollten ebenso beachtet werden.

Die Smartphone-Kamera – Was kann sie, was kann sie nicht?

„Die beste Kamera ist immer die, die man gerade dabei hat“, lautet ein Merkspruch aus der Fotografie. Damit ist die größte Stärke einer Smartphone-Kamera auch schon erklärt: Man trägt sie immer bei sich. Dank der rasanten Entwicklung der Technik taugen ordentliche Handykameras inzwischen zu mehr als Schnappschüssen. Teilweise sind sogar zwei Linsen auf der Rückseite des Geräts verbaut, sodass ein optischer Zoom möglich ist, wenngleich auf zwei Brennweiten beschränkt. Durch Apps lässt sich der Funktionsumfang der Smartphone-Kamera erweitern, auch Videoaufnahmen in HD-Qualität gehören inzwischen zum Standardrepertoire. Das Verschicken der Bilder per Mail oder Messenger-App ist äußerst praktisch und bequem, mit hochauflösenden Fotos allerdings nicht möglich.

Schwächen einer Smartphone-Kamera hingegen sind, bedingt durch relativ kleine Bildsensoren, Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. In Dämmerlicht, Dunkelheit oder bei außergewöhnlich hellem Licht (und dadurch sehr dunklen Schatten) gehen viele Details verloren und Fotos beginnen stark zu rauschen. Außerdem schwächelt der Akku von Smartphones schnell, vor allem bei HD-Videoaufnahmen.

Alles in allem ist eine Smartphone-Kamera für spontane Schnappschüsse für den internen Gebrauch allemal gut genug. Möchten Sie Ihre Fotos jedoch auf Ihre Homepage stellen, mit ihnen Werbung treiben, sie in Ihren Geschäftsbericht einbinden oder anderweitig veröffentlichen, sind Sie mit einer echten Digitalkamera besser beraten.

Die Kompaktkamera – Ist dieses Kameramodell nicht längst ausgestorben?

Mit dem Aufkommen immer besserer Smartphone-Kameras haben viele Experten den Untergang der klassischen Kompaktkamera vorhergesagt. Sie hatten nur zum Teil recht. Tatsächlich haben Smartphones billige Kompaktkameras überflüssig gemacht. Hersteller haben auf diesen Trend jedoch reagiert und kleine Fotoapparate mit hochwertigen Objektiven (die nach wie vor fest verbaut sind – dafür aber eine Zoomfunktion besitzen), größeren Bildsensoren ab 1 Zoll, digitalen Suchern und zahlreichen Einstellmöglichkeiten ausgestattet. Langzeitbelichtungen auf einem Stativ, hochauflösende Ultra-HD-Videos, Zeit-, Blenden- oder Vollautomatik, integrierter Blitz … Und das alles in einem kleinen, handlichen Gehäuse. Hochwertige Kompaktkameras sind die Alleskönner unter den Kameras.

Das ist allerdings auch die große Schwäche der Kompaktkameras: Sie können alles gut, aber nichts hervorragend. Portraitaufnahmen mit Blitz: Geht, funktioniert mit einer System- oder Spiegelreflexkamera jedoch besser. Bauweise und Handlichkeit: In diesem Punkt müssen sich die kleinen Kompakten den Smartphones geschlagen geben. Aufnahmen bei widrigen Umständen, Platzregen oder sogar Unterwasser: Mit speziellen Outdoor-Kameras kein Problem. Action Cams sind dafür jedoch besser geeignet.

Die Preise für gute Kompaktkameras beginnen, je nach Funktionsumfang und Modelljahr, bei rund 600 Euro. Dafür bekommen Sie gute Allrounder, die für professionelle Dokumentationen, Erinnerungsfotos von Firmenausflügen oder Weihnachtsfeiern sowie Mitarbeiterportraits für Ihre Homepage gleichermaßen taugen.

Spiegelreflexkamera und Systemkamera – lohnt sich die Investition?

Statten Sie einen fotoaffinen Mitarbeiter mit einer Spiegelreflexkamera oder Systemkamera aus – Sie werden es nicht bereuen. Wer sich mit Blende, Verschlusszeit und ISO auskennt und Ahnung von Bildnachbearbeitung hat, liefert mit beiden Kameraarten hervorragende Fotos ab.

Sowohl Systemkameras als auch digitale Spiegelreflexkameras verfügen über große Bildsensoren im APS-C-, zum Teil sogar im Vollformat. Damit sind selbst bei schlechtem Licht tolle Fotos mit wenig Bildrauschen möglich. Außerdem sind Objektive bei diesen Modellen nicht fest verbaut, sondern austauschbar. Dadurch sind diese Kameras ausgesprochen flexibel und können je nach Anwendung angepasst werden. Praktisch alle Modelle verfügen über einen integrierten Blitz – ein Aufsteckblitz oder ein externer Blitz für Studioaufnahmen ist jedoch eine sinnvolle Ergänzung.

Der große Unterschied zwischen Spiegelreflexkamera (rechts) und Systemkamera (links): Erstere hat einen mechanischen Spiegel im Gehäuse hinter dem Objektiv integriert, der zur Belichtung des Bildsensors aufklappt. Das macht das Gehäuse größer und schwerer, was beim Transport der Kamera ins Gewicht fällt. Systemkameras hingegen haben keinen mechanischen Spiegel, wodurch sie deutlich leichter, kleiner und handlicher sind. Weiterhin haben Spiegelreflexkameras einen optischen Sucher, während bei Systemkameras meist elektronischen Sucher verbaut sind. Beim optischen Sucher sieht der Fotograf über den verbauten Spiegelmechanismus den Bildausschnitt, der später auf dem Foto zu sehen sein wird. Elektronische Sucher hingegen sind kleine Bildschirme, die viele Zusatzinformationen bieten und die Bedienung einfacher machen, den Akku der Kamera allerdings beanspruchen.

Wenn Sie Wert auf hochwertige Bilder in hervorragender Qualität legen und schon über etwas Übung in der Fotografie verfügen (oder einen Mitarbeiter haben, der sich damit auskennt), lohnt sich die Anschaffung einer Spiegelreflexkamera oder Systemkamera. Die Preise für professionelles Equipment starten bei ca. 1.000 Euro – dazu kommen jedoch noch die Kosten für Zubehör wie Stativ, Aufsteckblitz, Objektive, Fototasche usw.

Action Cams: Nur etwas für Funsportler und Draufgänger?

Action Cams eignen sich für außergewöhnliche Videoaufnahmen, sind für Fotos jedoch eher ungeeignet. Trotzdem lohnt es sich, sich über eine Anschaffung Gedanken zu machen: Handwerksbetriebe können mit Action Cams zum Beispiel im Zeitraffer filmen, wie ein Baugerüst aufgebaut oder ein Dach gedeckt wird. An eine Drohne montiert gelingen spektakuläre Luftaufnahmen von Bauarbeiten aller Art, ob vom Rohbau eines Wohnhauses, Straßenbauarbeiten oder der eigenen Fahrzeugflotte. Dank vielfältiger Halterungen und Stativ-Varianten sowie der äußerst leichten und robusten Bauart der Kameras können Sie Action Cams an Baugeräten, Fahrzeugen und sogar Helmen Ihrer Mitarbeiter befestigen und Ihre Projekte aus außergewöhnlichen Blickwinkeln zeigen.
Auch in vielen anderen Bereichen lassen sich mit Action Cams tolle Aufnahmen machen. Einzelhändler könnten zum Beispiel eine Action Cam auf Ihren Einkaufswagen montieren, einmal durch Ihren Laden fahren und so ihr Sortiment zeigen. Die Preise für professionelle Action Cams liegen zwischen 300 und 600 Euro.

Fazit: Bilder sagen mehr als 1.000 Worte

Für welche Kamera Sie sich auch entscheiden: Gute und hochwertige Bilder und Videos verleihen Ihrem Unternehmen einen professionellen Auftritt. Stellen Sie Ihre Werke auf Ihre Homepage und teilen Sie Inhalte in den sozialen Medien, schon kann sich jeder potenzielle Kunde online von Ihrer Expertise überzeugen. Für Außenwerbung eignen sich hochwertige Fotos ebenfalls ideal. Mehr dazu erfahren Sie im Blogbeitrag zu lokalem Marketing. Auch Verkaufsräume, Besprechungszimmer oder Werkstätten lassen sich mit edlen Fotografien, gedruckt zum Beispiel auf Wandbilder, Fotokalender oder Poster, aufwerten.

Marco

Über Marco

Marco wurde das Bloggen in die Wiege gelegt und er ist die fleischgewordene Textmaschine im Team. Sein Interessengebiet ist groß und die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Ein Steckenpferd hat er: ökologische und gleichzeitig ökonomische Druckverfahren.

6 Kommentare

  • Mario sagt:

    wie sieht es aus mit bridge cameras?

    • Marco sagt:

      Hallo Mario,
      Bridge Kameras sind auch ein sehr interessantes Stück Technik. Gerade die (relativ) kompakte Bauweise und der dennoch (meistens) große Zoom-Bereich macht eine Bridge Kamera vielseitig einsetzbar. Viele Hobby-Fotografinnen und -Fotografen benutzen auch die Kombination aus einem fotoaffinen Smartphone (gibts inzwischen auch mit 1 Zoll Bildsensor) und einer zoomstarken Bridge Kamera. Damit ist man für viele Lagen gut gerüstet und hat noch kein Vermögen ausgegeben.

      Viele Grüße
      Marco

  • Ural sagt:

    Hallo,

    ich bin auf der Suche nach einem UV-Filter. Auf objektivfiltertest.de steht, dass die Filter von Hama gut sind. Stimmt das? Können Sie das empfehlen?

    • Marco sagt:

      Hallo,
      die UV-Filter von Hama zeichnen sich durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Bei schwierigen Lichtsituationen, wie zum Beispiel starkem Gegenlicht, liegt es allerdings in der Natur der Dinge, dass bei Aufnahmen mit UV-Filter Qualitätsverluste zu verzeichnen sind. Schließlich befinden sich in einem Objektiv zahlreiche exakt aufeinander abgestimmte Linsen, deren Zusammenspiel durch einen Filter beeinflusst werden kann. Möchten Sie auch in diesen Momenten möglichst wenig Abstriche in puncto Bildqualität machen, so empfiehlt es sich, Filter namhafter Hersteller, wie zum Beispiel Tamron, Hoya oder Cokin zu verwenden. Möchten Sie hingegen den Filter nur zum Schutz Ihres Objektives vor Staub, Sand und anderen Verschmutzungen benutzen, lohnt sich die Anschaffung eines preiswerteren Filters auch. Achten Sie darauf, den Filter regelmäßig zu entfernen und zu kontrollieren, ob sich zwischen Filter und Objektiv Staub gesammelt hat.

      Viele Grüße
      Marco

  • rn sagt:

    Hallo Marco, kleiner Fehler: Vollformatkameras haben i.d.R. keinen Blitz eingebaut.
    Die korrekte Blitzsteuerung bedarf besser Bilitze als die bei preiswerten
    Modellen nur in einer Position ausklappbaren Blitzen.
    Bei guten Blitzen kann man indirekt, seitlich usw. blitzen.

    • Marco sagt:

      Hallo,
      vielen Dank für den Hinweis. Da haben Sie ganz recht, in der Regel haben Vollformatkameras keinen integrierten Blitz. System- oder Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor hingegen haben häufiger einen Blitz verbaut. Wie im Text erwähnt, sollte man sich jedoch, wenn man denn häufig mit Blitz fotografieren möchte, sowieso Gedanken über einen Aufsteckblitz machen. Genau wie Sie es geschildert haben: Mit einem Aufsteckblitz kann man seiner Kreativität erst so richtig freien Lauf lassen und indirekt oder sogar entfesselt blitzen. Weitere Infos gibt´s übrigens von unseren FLYERALARM Profi-Fotografen in diesem Blogbeitrag: https://www.flyeralarm.com/blog/de/fotografie-basics-teil-4-profi-tipps-der-flyeralarm-fotografen/
      Herzliche Grüße aus Würzburg
      Marco

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