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Werbung und Merchandising für Bands – Experteninterview

Von 26. Juni 2019 November 18th, 2020 BeInspired

Die Live-Karaoke-Band „Karaoke Till Death“ gewährt Einblicke in ihr Marketingkonzept und erklärt, worauf es beim Band-Merchandising ankommt.

Tiefer Bass dröhnt durch die Eventhalle. Ein wildes Gitarrenriff versetzt die tanzende Menge der ersten Reihen in Ekstase. Fans wirbeln Ihre langen Haare frenetisch durch die Luft. Nach dem Konzert sind sich die verschwitzen Musikliebhaber einig: Hammer Auftritt. Hammer Band, diese … Wie war noch gleich der Name?

Das sollte keiner Band passieren. Die Zuhörer sind nach einem gelungenen Auftritt begeistert – können sich aber nicht an den Namen erinnern? Auf keinen Fall. Speziell Musikgruppen, die sich in der Szene noch keinen Namen gemacht haben, sollten deshalb Augenmerk auf professionelles Marketing legen. Und dieses Merchandising für Bands muss nicht die Welt kosten, wissen auch die Mitglieder der Band Karaoke Till Death.

Merchandising für Bands – eine Expertenmeinung

Karaoke Till Death – die vierköpfige Live-Karaoke-Band aus Koblenz verfolgt ein ziemlich einzigartiges Erfolgsrezept: Die Stars der Band sind nämlich die Zuschauer. Die Musiker liefern den authentischen Sound, die Teilnehmer singen dazu wie beim klassischen Karaoke ihr Lieblingslied. Nur halt auf einer Bühne. Vor hunderten Fans. Eben wie ein echter Rockstar.

Um dieses Konzept Musikfans und Veranstaltern verständlich zu machen, hat die Band einige Marketing-Kniffe angewandt. Die Mitglieder von Karaoke Till Death gewähren im folgenden Interview ein paar Einblicke hinter die Kulissen der Musikgruppe und erklären, worauf man beim Merchandising für Bands und bei der werbetechnischen Bandausrüstung achten sollte.

Das Interview: „Ohne Branding läuft da gar nichts …“

Hallo zusammen, vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für uns genommen habt. Fangen wir doch bei den Basics an. Was gehört für euch zu einem professionellen Auftreten als Band?

Ganz klar: Unser Logo. Das ist unser „Brand“ und unser Erkennungszeichen. Ohne das geht gar nichts – weil man ansonsten eher „beliebig“ ist. Wir tragen sogar – und das ist für Metal ja eher untypisch – lässige Hemden mit unserem Logo. Und klar, Drums, Flightcases und Autos gehören auch gescheit getagt. Wir legen aber auch großen Wert auf gute Plakate, unsere Anmelde-Flyer und unsere Zeitung. Die Zeitung haben wir gestaltet, um dem einen oder anderen potentiellen Sänger ein wenig Sicherheit zu geben – man will ja wissen mit wem man dann auf der Bühne steht.

Wie bewerbt ihr eure Touren im Allgemeinen?

Wir setzen auf einen gesunden Mix aus Social Media, also in erster Linie Instagram und Facebook, Plakate in den Clubs vor Ort und lokale Medien. So versuchen wir im Vorfeld immer die lokalen TV- und Radiostationen für uns zu begeistern. Bei RTL haben wir es sogar schon mit einem Beitrag ins Fernsehen geschafft.

Warum stirbt das klassische Plakat zur Bewerbung von Konzerten nicht aus?

Hey – Rock ohne Poster oder Plakat? Geht nicht. Trotz der ganzen Online-Medien wollen die Leute in den Clubs ja irgendwie auch wissen mit wem sie es zu tun haben. So ein Plakat ist ja schon irgendwie auch ein „Versprechen“ auf ne gute Show. Ist das Plakat murks – kann man meistens auch kaum neue Leute motivieren. Das hilft schon. Ansonsten nutzen wir echt die guten alten „Postkarten“ – als Termin-Reminder zum Auslegen in den Clubs – funktioniert wunderbar.

Warum ist Merchandising gerade für Bands so wichtig?

Es gibt hunderte von guten Bands und tausende von echt coolen Musikern – aber man sieht es vielen einfach nicht an. Merch und die Verbreitung unseres Logos sind unabdingbar für eine nachhaltige Bekanntheit. Außerdem haben wir ein paar Fans, die gerne mit unserem Logo rumlaufen. Nun sind wir ja als Karaoke-Band unterwegs – da ist die Identifizierung von Fans mit der Band nicht ganz so heftig – aber wir sehen immer wieder den einen oder anderen mit einem unserer Shirts. Vielleicht wird’s sogar mal eine richtige Einnahmequelle.

Welche Merchandising-Artikel habt ihr im Angebot?

Unser Manager Buddy schafft da immer schwer was ran. So haben wir natürlich Shirts, Kugelschreiber und Sweets – aber auch (lacht) Handtücher und demnächst unser eigenes Bier.

Was macht aus eurer Sicht gute Fan-Artikel aus?

Es geht jedem auf den Keks, wenn die Qualität nicht stimmt – das sollten schon qualitativ gute Produkte sein, die auch ein wenig halten. Auch der Aufdruck oder die Bestickung müssen stimmen, sonst ist es das Geld nicht wert und die Enttäuschung nachher groß.

Welches Werbe-Equipment habt ihr auf der Bühne?

Auf unser Backdrop (Bühnenbanner) würden wir niemals verzichten. Das brauchen wir unbedingt für die Show und natürlich für die Fotos. Das haben wir direkt in mehreren Ausführungen: Für kleine Clubs – und na ja, für Wacken, dann in 8 x 6 Meter – und natürlich Roll-Ups. So können bei größeren Veranstaltungen die Fans den Check-In sehen. Das ist der Place-to-be wenn man seine Anmeldung zum Performen abgeben möchte. Bühnenklamotten habe ich ja schon erwähnt – wir, also Carlos, George, Mario und ich – weigern uns aber beharrlich die gebrandeten Socken die Buddy organisiert hat zu tragen. (Lacht)

Habt ihr einen Band-Wagen, so wie die Blues Brothers, oder geht´s schon eher in Richtung Tour-Bus?

Unsere Show ist schon ein wenig aufwendig. Das heißt ohne Bus geht nix – und da greifen wir auf den Wagen der Rock-Initiative in Koblenz zurück. Ein eigener Bus ist zu teuer – wäre aber geil. Für Festivals mieten wir aber gerne dann doch einen Bus, den wir länger nutzen können. Und der wird immer mit Logo verziert. Dank der neuen, günstigen Möglichkeit Klebelogos zu nutzen, müssen wir dann auch nicht mehr den Wagen neu lackieren lassen, wenn wir ihn zurückgeben müssen …

Habt Ihr sonst noch Tipps und Tricks für junge Bands, die bekannter werden und mehr Auftritte haben wollen?

Werbt was das Zeug hält – aber immer so, dass man Euch die Story auch abnimmt. Nutzt jetzt echt nix, wenn man Super-Marketing macht und dann nachher nicht abliefert. Aber man sollte schon schauen, dass man ein cooles Logo hat und das auch in die Welt trägt. Über die Möglichkeiten haben wir ja schon gesprochen – aber in erster Linie gilt: Das Logo ist der Brand der Band ((lacht)) – haha – reimt sich. Und man sollte schon auf einen einigermaßen professionellen Auftritt in Print und Online achten – sonst landet man schnell wieder in der Kreisliga oder kommt erst gar nicht da raus. Und mehr Auftritte: Seid geil, liefert gescheit ab und es wird sich rumsprechen – aus dem Wohnzimmer raus ist noch keiner zum Lemmy geworden.

Fazit: Band-Merchandising – die Mischung macht´s

Merchandising für Bands ist wichtiger den je. Wie die Mitglieder von Karaoke Till Death schon erklärt haben, kommt es beim Merchandising und der werbetechnischen Ausrüstung vor allem auf die Qualität an. Junge Bands sollten also besser auf hochwertige Flyer, Sticker und Plakate mit professionellen, einprägsamen Designs setzen als auf schnöde Wegwerfartikel. Wer sich übrigens seine eigenen Band-Shirts designen möchte, jedoch kein Layoutprogramm und nur wenig gestalterische Erfahrung hat, der kann sich mit dem neuen T-Shirt Designer ordentlich austoben.

Marco

Über Marco

Marco wurde das Bloggen in die Wiege gelegt und er ist die fleischgewordene Textmaschine im Team. Sein Interessengebiet ist groß und die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Ein Steckenpferd hat er: ökologische und gleichzeitig ökonomische Druckverfahren.

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