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Geschichte des Drucks – Teil 8: Der Digitaldruck

Von 7. Oktober 2020 August 22nd, 2023 Technology
Geschichte des Drucks, Der Digitaldruck

FLYERALARM Auszubildende Antonia ist an der vorerst letzten Station ihrer Beitragsserie “Die Geschichte des Drucks” angekommen. Die Nachwuchs-Bloggerin beleuchtete in acht spannenden Beiträgen einige der größten Meilensteine rund um das gedruckte Wort und Bild. Erfahren Sie in diesem Artikel, was den Digitaldruck so einzigartig macht und reisen Sie zurück in der Zeit. Und nun: Bühne frei für Antonia!

Teil 8: Der Digitaldruck

Neben dem klassischen Offsetdruck ist der Digitaldruck wohl eine der am häufigsten genutzten Druckmethoden der heutigen Zeit. Doch wie funktioniert das digitale Druckverfahren genau und welche Vorteile bietet es?

Der Digitaldruck zählt zu einer noch sehr jungen Gruppe von Druckverfahren, bei welchen ohne eine statische Druckform das Druckbild oder der Datenstorm von einem Computer auf eine Druckmaschine übertragen wird. Die am weitesten verbreiteten Verfahren dieser Gruppe sind die Elektrofotografie, der Laserdruck und der Tintenstrahldruck. Diese ergänzen die klassischen Druckverfahren wie den Offsetdruck, den Tiefdruck, den Flexodruck und den Siebdruck in allen Anwendungsbereichen, wo die gewünschte niedrige Auflagenhöhe bis hinunter zum Unikat, wirtschaftlich nicht mehr gedruckt werden kann.

Tipp: Einen ausführlichen Blogbeitrag über die Vor- und Nachteile des Digitaldrucks im Vergleich zu anderen Druckverfahren finden Sie ebenfalls hier im Blog.

Die Entwicklung des Digitaldrucks

Die Entstehung der digitalen Druckverfahren begann bereits 1938 als Chester Floyd Carlson die Elektrofotografie erfand. Bei dieser Form der Fotografie entsteht aus einer belichteten Vorlage ein latentes Bild aus elektrischer Ladung. An den geladenen Stellen bleibt die Farbe haften, mit der anschließend eine Kopie der Vorlage gedruckt werden kann. Die Elektrofotografie (auch Xerofotografie genannt) bildete das Fundament der digitalen Druckmethode. Diese fand jedoch erst sehr spät Anklang.

1944 interessierte sich das amerikanische Forschungsinstitut für die Elektofotografie. 1950 entwickelte Haroid Xeros die erste Kopiermaschine, die auf demselben Funktionsprinzip beruhte. Der gewünschte Erfolg blieb aber aus. Circa 10 Jahre später, genau 1959, kam der Durchbruch mit dem Modell 914. Diese verbesserte und effizientere, 300 kg schwere Maschine erhielt ein großes Maß an Aufmerksamkeit und Interesse. In den 70er Jahren wurde sie über 200.000 Mal produziert. Im weiteren Verlauf wurden Maschinen und Technik ständig verbessert, sodass sie immer alltagstauglicher wurden.

Die Funktionsweise des Digitaldrucks und seine Vor- und Nachteile

Anders als beim Offsetdruck liegt dem Digitaldruck das Prinzip der elektrischen Ladung zu Grunde.

  1. Durch die Ionisierung des Fotorezeptors wird negative Ladung hergestellt.
  2. Die Stellen an denen die Druckfarbe (Toner) nicht anzubringen ist, werden mit einem Laserstrahl entladen.
  3. Positiv geladene Farbpartikel haften an negativgeladenen Stellen des Fotorezeptors. Dort wird ein seitenverkehrtes Bild erstellt.
  4. Das Papier enthält negative Ladung. Die positiv geladene Farbe wird durch den Druckstoff aufgenommen. Nun entsteht ein seitenrichtiges Bild.
  5. Um die Tonerfarbe auf dem Papier zu fixieren, wird das Druck-Öl auf bis zu 200°C erhitzt.
  6. Eine heiße Walze sorgt dafür, dass die Druckfarbe durch Einschmelzen am jeweiligen Druckstoff haften bleibt.
  7. Das Druck-Öl dient hierbei lediglich als Trennschicht. Es soll sicherstellen, dass die Farbpartikel auf dem Bedruckstoff übertragen werden und nicht auf der Walze kleben bleiben.
Die Vorteile des Verfahrens sind unter anderem die mehrseitige Druckmöglichkeit und die einfache Wartung der Druckmaschinen. Ein Druck lässt sich rasch, flexibel und unkompliziert durchführen, da keine statische Druckform notwendig ist. Kleine Auflagen können außerdem sehr kostengünstig realisiert werden.
In geringen Auflagen ist der Digitaldruck unschlagbar. Die logische Konsequenz bei hohen Auflagen: Viel Tinte oder Toner werden verbraucht und das Gesamtprodukt wird hierbei teurer.

Die Digitaldruckereien

Digitaldruckereien stehen für Innovation, Designorientiertheit und Kreativität. Außergewöhnliche und einzigartige Printprodukte machen dies schnell deutlich. Online Druckereien ermöglichen es Unternehmen und Privatpersonen außerdem, kleine bis mittlere Auflagen kostengünstig zu realisieren. Eine hervorragende Möglichkeit, auch spezielle Zielgruppen oder einen erlesenen Kundenkreis mit wunderbaren und kreativen Druckerzeugnissen auf hochwertigen und exklusiven Materialien zu beeindrucken.

Auch wenn der Digitaldruck nicht in jedem Bereich der Beste ist, kann er nicht mehr aus dem täglichen Geschäft weggedacht werden. Und hier endet (vorerst) unsere Reise durch die Druckgeschichte. Doch der Wandel der Zeit zeigt: Technologien werden immer besser, immer schneller und immer effizienter. Daher kann es nicht lange dauern, bis der nächste Meilenstein erreicht wird. Wir halten Sie gerne weiterhin auf dem Laufenden.

Antonia

Über Antonia

Antonia macht eine Ausbildung zur Kauffrau für E-Commerce. Als Sportskanone und Leseratte verbringt sie ihre Freizeit am liebsten mit Handball, Skateboardfahren oder einem guten Buch. Das Recherchieren? Liegt ihr im Blut. Das Sammeln von Ideen? Ein Kinderspiel für sie. Und das liest man – in ihrer Beitragsserie zur Geschichte des Drucks!

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