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Tutorial: Cutkontur anlegen mit InDesign und Illustrator

Von 6. November 2019 April 11th, 2024 Tutorials

Ein besonders markanter Rabatt-Aufkleber, das vereinseigene Wappen oder Firmenlogo: Bei Etiketten und Aufklebern in Freiform legen Sie die Kontur selbst fest. Ob auf Rolle oder auf einem DIN A4 Bogen, die von Ihnen festgelegte Grundform wird von einem feinen Laser ausgeschnitten, sodass Sie einen Sticker in Ihrer Wunschform erhalten. Hier erfahren Sie, wie Sie mit InDesign und Illustrator die Cutkontur anlegen.

Layout erstellen und vorbereiten

Damit der Laserschneider weiß, wo Sie Ihre Aufkleber und Etiketten später ablösen möchten, müssen Sie in den Druckdaten eine sogenannte Cutkontur definieren. Dazu legen Sie entweder in Adobe InDesign eine Volltonfarbe an (oder Sie erstellen den 5. Farbkanal in Adobe Illustrator) und markieren die Kontur Ihrer Freiform Aufkleber in der obersten Ebene Ihrer Druckdaten. Im Folgenden können Sie das Schritt für Schritt nachvollziehen.

Zuerst legen Sie einfach Ihr Layout an. Achten Sie hier schon darauf, einige Gestaltungsrichtlinien für Freiform-Etiketten und -Aufkleber einzuhalten. Achten Sie zum Beispiel darauf, dass der Abstand zwischen Ihrer Schnittkontur und dem Rand des Datenformats mindestens 2 mm groß sein muss. Alle Informationen finden Sie im entsprechenden Produktdatenblatt. Dieses laden Sie sich nach dem Konfigurieren Ihrer Aufkleber im FLYERALARM Onlineshop direkt im Produktkonfigurator herunter.

Cutkontur anlegen in InDesign

Beim folgenden Tutorial wurde zum Cutkontur anlegen mit Adobe InDesign 2019 auf Windows gearbeitet – die Funktionen sind jedoch auch in älteren Versionen des Layoutprogramms enthalten.

Schritt 1: Erstellen Sie nun eine neue Ebene in InDesign. Auf dieser Ebene fügen Sie nun Ihre Wunschkontur, an der sich später der Laserschneider orientieren wird, ein.

Schritt 2: Im Fenster Farbfelder legen Sie über den markierten Button nun eine neue Farbe an.

Schritt 3: Legen Sie bei Farbtyp nun Vollton fest und benennen Sie die Farbe mit Cutkontur (bzw. bei manchen Produkten CutContour – genaue Infos finden Sie im Datenblatt Ihres Produktes). Bei Farbmodus wählen Sie CMYK. Stellen Sie anschließend den Magenta-Farbkanal auf 100 %, die anderen Farbkanäle auf 0 %. Anschließend färben Sie Ihre Schnittkontur auf der obersten Ebene in dieser Farbe ein.

Schritt 4: Die Cutkontur darf nicht als Fläche angelegt sein, dafür müssen Sie sie mittig ausrichten. Markieren Sie die Cutkontur und klicken Sie dann in der Menüleiste auf Fenster und Kontur. Bei Kontur ausrichten wählen Sie nun mittig aus.

Schritt 5: Da bei der Cutkontur die Überdrucken-Funktion immer aktiviert sein muss, setzen Sie zuletzt im Attribute-Menü bei der Check-Box Kontur überdrucken noch einen Haken.

Schritt 6: Gehen Sie zum Speichern Ihrer Druckdaten wie im Tutorial für den PDF-Export mit InDesign vor. Wichtig: Für Aufkleber und Etiketten in Freiform müssen Sie eine PDF/X-4 exportieren.

Tipps und Zusammenfassung: Cutkontur anlegen mit InDesign

Hier ist eine kompakte Zusammenfassung sowie ein paar weitere Hinweise, die Ihnen das Erstellen von Druckdaten mit einer Cutkontur erleichtern:

  • Setzen Sie so wenige Ankerpunkte wie möglich, so erhalten Sie besonders saubere Laserkanten und Ihre Aufkleber und Etiketten lassen sich leichter vom Trägermaterial lösen.
  • Achten Sie darauf, ausschließlich geschlossene Konturen anzulegen.
  • Legen Sie Konturen nicht als Fläche an.
  • Der Abstand zwischen Schnittkonturen (zum Beispiel bei mehreren Konturen bei Etiketten auf DIN A4 Bogen) muss mindestens 2 mm betragen.
  • Der Abstand zwischen Schnittkontur und Datenformat muss mindestens 2 mm betragen.
  • Exportieren Sie eine PDF/X-4-Datei.
  • Ihre Schnittkontur sollte keine spitzen Kanten haben (Eckenradius mindestens 3 mm).
  • Legen Sie Ihre grafischen Elemente 2 mm über die Schnittkontur an, um durch eine gewisse Toleranz eventuelle Farbblitzer zu vermeiden.

Cutkontur anlegen in Illustrator

In den folgenden Video-Tutorials wurde mit Adobe Illustrator 2022 auf Mac gearbeitet – die Funktionen sind jedoch auch in älteren Versionen des Layoutprogramms enthalten. Zudem können Sie alle Schritte noch einmal in Textform nachvollziehen.

Schritt 1: Als Erstes erstellen Sie eine neue Ebene und duplizieren das Motiv, das die Vorlage für Ihre Kontur ist. Ihr Ziel ist es, den Umriss der Grafik zu Ihrer Beschnittkontur zu machen. Jetzt vektorisieren Sie die Grafik mit dem Bildnachzeichner. Klicken Sie in der Menüleiste auf Ansicht und Bildnachzeichner. Dann – bei Vorgaben auf Silhouette, um den Umriss des Objektes zu erhalten.

Schritt 2: Danach ziehen Sie den Regler bei Pfaden und Ecken auf etwa 90 und bei Rauschen auf etwa 10 Prozent. Das sorgt für klare Kanten. Jetzt klicken Sie noch auf Nachzeichnen und dann in der Menüleiste auf Objekt und Umwandeln. Sollten nun Zwischenräume entstanden sein, dann klicken Sie im Pathfinder auf verdeckte Flächen entfernen und bei Formmodi auf Vereinen.

Schritt 3: Als Nächstes müssen Sie die Kontur nach außen verschieben, damit in der Produktion nicht versehentlich Teile abgeschnitten werden. Den Sicherheitsabstand finden Sie wie weiter oben bereits beschrieben in Ihrem Produktdatenblatt. Markieren Sie also die Grafik, klicken Sie auf Objekt und Pfade verschieben und übernehmen Sie beim Versatz den Sicherheitsabstand. Bei Linienecken wählen Sie abgerundete Kante. Sollten Hohlräume entstehen, können Sie sie einfach löschen.

Schritt 4: Jetzt haben Sie Ihren ursprünglichen Pfad und die erweiterte Kontur. Fürs Ausschneiden ist nur die erweiterte Kontur wichtig. Den ursprünglichen Pfad löschen Sie deshalb. Markieren Sie nun das Objekt und wählen Sie bei den Eigenschaften unter Fläche: Keine. Das gilt allerdings nicht immer: Bei manchen Produkten muss die Kontur als Fläche angelegt sein. Wie das in Ihrem Fall aussieht, lesen Sie im Datenblatt nach.

Schritt 5: Wählen Sie dann das Farbfeld-Fenster bei Kontur und legen Sie eine neue Farbe an. Diese nennen Sie Cutkontur. Dann wählen Sie beim Farbmodus CMYK und beim Farbtyp Volltonfarbe. Außerdem ziehen Sie den Magenta-Farbkanal auf 100 und alle anderen Farbkanäle auf 0 Prozent.

Schritt 6: Als Nächstes legen Sie die Stärke fest. Diese steht wieder im Datenblatt. Außerdem klicken Sie bei den Attributen auf Kontur überdrucken und richten sie mittig aus. Ganz wichtig ist, dass enge Kurven einen bestimmten Radius haben. In unserem Beispiel sind das mindestens 3 Millimeter. Das sollten Sie vor dem PDF-Export unbedingt prüfen.

Schritt 7: Wählen Sie dazu das Ellipsen-Werkzeug. Klicken Sie an eine beliebige Stelle und geben Sie bei Breite und Höhe 6 Millimeter an. Denn: Ein 3 Millimeter Radius ergibt einen Durchmesser von 6 Millimeter. Positionieren Sie den Kreis an sämtlichen Kurven der Cutkontur und messen Sie so, ob es zu spitze Winkel gibt. Wenn ja: Richten Sie den Pfad an diesen Stellen am Kreis aus. Denken Sie aber daran, Ihren Hilfs-Kreis am Ende wieder aus den Druckdaten zu löschen.

Schritt 8: Außerdem sollten Sie die Ankerpunkte der Cutkontur auf ein Minimum reduzieren. Markieren Sie dazu die Kontur, klicken Sie in der Menüleiste auf Objekt, dann auf Pfad und auf Vereinfachen. Prüfen Sie jetzt noch einmal, ob die Cutkontur auch wirklich ein geschlossener Pfad ist. Kontrollieren Sie die Sicherheitsabstände und exportieren Sie Ihre Druckdaten als PDF/X-4. Fertig!

Sonderfall: Cutkontur anlegen für Fotos mit Illustrator

Bei einem Fotomotiv ist es leichter, das Objekt, das eine Cutkontur erhalten soll, erst einmal in Adobe Photoshop freizustellen, bevor Sie mit Illustrator fortfahren. Zum Objekte freistellen mit Photoshop gibt’s hier im Blog ein eigenes ausführliches Tutorial. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Sie Ihr Motiv als tiff-Datei speichern und ein Häkchen bei Transparenz speichern setzen. Zurück in Illustrator sollte Ihr Layout schon fertig sein. Anschließend erstellen Sie hier eine neue Ebene und fügen das freigestellte Motiv ein. Ihr Ziel ist es, den Umriss dieser Grafik zu Ihrer beschnittenen Kontur zu machen. Also vektorisieren Sie die Grafik mit dem Bildnachzeichner. Danach folgen Sie der Anleitung genauso wie bereites weiter oben beschrieben.

Marco

Über Marco

Marco wurde das Bloggen in die Wiege gelegt und er ist die fleischgewordene Textmaschine im Team. Sein Interessengebiet ist groß und die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Ein Steckenpferd hat er: ökologische und gleichzeitig ökonomische Druckverfahren.

2 Kommentare

  • Ramona sagt:

    Ist es noch aktuell, dass bei Aufklebern PDF/X-4 gewählt werden soll? Auf der Flyeralarm Website hatte ich es so verstanden, dass PDF/X-3:2002 ausgewählt werden soll.

    • Marco sagt:

      Hallo Ramona,
      bei Aufklebern in Freiform sollten Sie Ihre Druckdaten als PDF/X-4 exportieren. Die Cut-Kontur macht das in diesem Fall nötig.

      Herzliche Grüße aus Würzburg
      Marco

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