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Fotografie Basics – Teil 1: Blende, Belichtungszeit und ISO

Von 6. Dezember 2017 Juli 29th, 2022 Know-how
Fotografie Basics, Blende, Verschlusszeit und ISO

Wie Sie mit grundlegenden Kenntnissen über das Zusammenspiel von Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert ganz einfach professionelle Fotos aufnehmen.

Heutzutage tragen wir alle grundsolide Digitalkameras in unseren Hosentaschen: Die Bildqualität von Smartphone-Schnappschüssen reicht für viele Anwendungen bereits aus. Wer jedoch Wert auf wirklich gute Bilder legt, kommt an einer Fotokamera nicht vorbei. Ob Mitarbeiterportraits für die Homepage, hochwertige Produktfotos oder atmosphärische Landschaftsaufnahmen: Voraussetzung für gute Bilder ist eine Kamera mit genügend Einstellungsmöglichkeiten. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles Wissenswerte über die grundlegenden Parameter, die Sie beim Fotografieren verändern können, um ordentlich belichtete und scharfe Bilder zu machen.

Grundsätzlich gilt: Mit Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert bestimmen Sie die Belichtung Ihres Fotos. Die verschiedenen Parameter haben jedoch noch weitere Einflüsse auf Ihre Bilder, die Sie beim Fotografieren beachten sollten.

Die Blende

Die Objektiv-Blende funktioniert im Prinzip wie die Iris im menschlichen Auge. Bei Helligkeit verengt die Iris die Pupille, um die Lichteinstrahlung ins Auge zu reduzieren. Bei Dunkelheit wird die Pupille erweitert, sodass möglichst viel Licht ins Auge fallen kann.

Genauso funktioniert die Blende bei einer Kamera. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht fällt auf den Bildsensor. Andersherum lässt sich die Blende schrittweise schließen, um weniger Licht auf den Bildsensor fallen zu lassen. Dabei erzeugt mehr Licht auf dem Bildsensor ein helleres Bild. Wie weit die Blende geöffnet ist, wird mit der Blendenzahl angegeben. Diese lautet zum Beispiel F 1,4, F 2, F 2,8 … F 16, F 20 und so weiter. Wichtig: Je weiter die Blende geöffnet ist (also je mehr Licht durch das Objektiv auf den Bildsensor fällt), desto kleiner ist die Blendenzahl. Das bedeutet, dass bei der eingestellten Blende F 2 viel mehr Licht auf den Sensor fällt, als bei z. B. F 16.

Zusätzlich zur Helligkeit beeinflusst die Blende auch noch die Schärfentiefe Ihres Bildes. Je kleiner die Blendenzahl (also je weiter die Blende geöffnet ist), desto kleiner wird die Schärfentiefe. Möchten Sie beispielsweise ein Portrait von einer Person aufnehmen, sollten Sie mit großer Blende (also F 4 oder F 8) fotografieren, um das Gesicht des Models scharf, den Hintergrund hingegen möglichst unscharf abzulichten. Verwenden Sie jedoch eine zu große Blende (F 1,4, F 2 oder F 2,8) schrumpft der scharfe Bereich so weit, dass Sie eventuell nur die Nase des Fotografierten richtig fokussiert bekommen.

Das linke Foto wurde mit großer Blende (F 2,8), das rechte Foto mit kleiner Blende (F 18) aufgenommen. Den Unterschied in der Schärfentiefe erkennen Sie am Hintergrund. Um mit beiden Blenden eine ordentliche Belichtung hinzubekommen, wurden die Belichtungszeit und der ISO-Wert verändert.

Die Belichtungszeit

Wie es der Name bereits andeutet, gibt die Belichtungs- oder Verschlusszeit an, wie lange der Bildsensor belichtet wird. Je länger der Sensor belichtet wird, desto heller wird das Bild. Bei einer langen Verschlusszeit laufen Sie jedoch Gefahr, das Bild beim Fotografieren zu verwackeln. Kennzahlen für die Belichtungszeit sind zum Beispiel 1/80 s, 1/125 s oder 1/160 s. Das heißt, dass der Bildsensor für ein 80stel, ein 125stel oder ein 160stel einer Sekunde belichtet wird.

Als Richtwert für die Verwendung eines Stativs können Sie sich 1/40 bis 1/80 s merken. Längere Verschlusszeiten erfordern entweder eine enorm ruhige Hand beim Fotografieren oder ein Stativ. Das ist jedoch nur eine Faustregel. Dieser Wert kann je nach verwendeter Brennweite sowie der Qualität von Objektiv und Kameratyp variieren.

Mit sehr kurzen Belichtungszeiten, ab ca. 1/1.000 s, können Sie Bewegungen „einfrieren“. Diesen Effekt nutzen beispielsweise Sportfotografen, um sich schnell bewegende Menschen klar und scharf abzulichten. Besonders lange Belichtungszeiten von 1 s oder länger eignen sich zum Beispiel, um bei Dunkelheit spektakuläre Bilder zu machen.

Das linke Foto wurde mit einer Verschlusszeit von 1/1.000 s gemacht. Das Modell ist, trotz der schnellen Bewegung, scharf abgebildet. Das rechte Foto hingegen wurde mit einer deutlich längeren Belichtungszeit von 1/15 s angefertigt, was Sie anhand der Bewegungsunschärfe sehen können.

Der ISO-Wert

Mit dem ISO-Wert beeinflussen Sie die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors. Ein niedriger ISO-Wert (zum Beispiel ISO 100, ISO 120 …) bedeutet eine niedrige Lichtempfindlichkeit des Sensors. Möchten Sie also bei schlechten Lichtverhältnissen ein sich bewegendes Objekt fotografieren, sollten Sie zusätzlich zu einer möglichst weit geöffneten Blende den ISO-Wert erhöhen.

Aber Achtung: Bei einer zu hoch eingestellten ISO-Empfindlichkeit leidet die Qualität des Fotos zunehmend. Details gehen verloren und der Kontrast nimmt ab. Dieser Effekt wird „Bildrauschen“ genannt. Ab welchem ISO-Wert dieser unerwünschte Effekt eintritt, ist vom Kameramodell abhängig. Bei manchen Apparaten beginnt das Bildrauschen schon bei ISO 800, bei hochqualitativen Modellen können Sie mit deutlich höheren ISO-Werten nahezu ohne Qualitätsverlust fotografieren.

Das linke Foto wurde mit niedrigem ISO-Wert (ISO 320), dafür mit großer Blende und langer Belichtung aufgenommen. Beim linken Foto wurde eine kleinere Blende und eine kürzere Belichtungszeit, dafür ein hoher ISO-Wert (ISO 25.600) verwendet. Bei diesem Bild ist erhebliches Bildrauschen zu sehen.

Verschiedene Automatiken

Natürlich müssen Sie nicht vor jeder Aufnahme erst mühsam Blende, Verschlusszeit und ISO einstellen. Die allermeisten Kameras verfügen über verschiedene Automatiken, bei der Sie lediglich einen Parameter einstellen müssen. Legen Sie beispielsweise besonders viel Wert auf eine breite Schärfentiefe, so wählen Sie das Programm „Zeitautomatik“. Dabei stellen Sie die Blende manuell ein, die Verschlusszeit und der ISO-Wert werden automatisch angepasst.
Andersherum gibt es natürlich auch die „Blendenautomatik“, bei der Sie die Verschlusszeit manuell festlegen. Bei der „Vollautomatik“ nimmt Ihnen die Kamera jede Einstellung – damit aber auch jeglichen künstlerischen Spielraum – ab. Die Bezeichnungen für die verschiedenen Automatik-Programme variieren je nach Hersteller, in ihrer Funktion gibt es sie jedoch bei den meisten hochwertigeren Modellen.

Eine clevere Merkkarte

Die Macher des Fotoblogs von Hamburger-Fotospots.de haben eine sehr hilfreiche Cheatcard entworfen, auf der der Einfluss von Blende, Belichtungszeit und ISO auf die bildliche Gestaltung eines Fotos über die Regulierung der Helligkeit hinaus dargestellt ist. Vor allem für Anfänger und Hobbyfotografen lohnt es sich, diesen Merkzettel immer in der Fototasche liegen zu haben. Sie können die Cheatcard direkt hier oder auf der Downloadseite im Blog von Hamburger-Fotospots.de gratis herunterladen und anschließend ausdrucken. Oder Sie lassen sie drucken, zum Beispiel auf Flyer aus besonders widerstandsfähigem Karton oder auf Plastikkarten.

Tolles Bild und jetzt?

Sie haben lange getüftelt, mit ISO-Werten, Belichtungszeiten und Blenden-Einstellungen experimentiert und haben ein technisch astreines Foto aufgenommen – und jetzt? Die maximale Qualität kitzeln Sie mit bedachter Nachbearbeitung aus Ihren Fotos. Benutzen Sie dazu eine Bildbearbeitungssoftware, zum Beispiel Adobe Photoshop. Dazu finden Sie hier im Blog einige Tutorials mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten des Programms.

Besonders hochwertig präsentieren Sie Ihre Werke mit Wandbildern, zum Beispiel auf Leinwand, Spannrahmen oder als Direktdruck hinter (Acryl-)Glas. Als Alternative können Sie Fotokalender drucken lassen, schon haben Sie, Ihre Kollegen oder Ihre Kunden das ganze Jahr etwas von den tollen Fotos. Oder schicken Sie Ihre Bilder auf große Reise – mit hochwertig und professionell gedruckten Postkarten in Ihrem individuellen Wunschformat.

Marco

Über Marco

Marco wurde das Bloggen in die Wiege gelegt und er ist die fleischgewordene Textmaschine im Team. Sein Interessengebiet ist groß und die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Ein Steckenpferd hat er: ökologische und gleichzeitig ökonomische Druckverfahren.

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