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Tutorial: Beschnittzugabe anlegen mit Photoshop

Von 31. Juli 2019 Mai 17th, 2022 Tutorials
Beschnitt anlegen Photoshop

Was ist eigentlich die Beschnittzugabe? Wie legt man sie an? Und warum braucht man sie überhaupt? Fragen über Fragen, hier finden Sie Antworten.

Klar, Photoshop ist nicht das ideale Programm, um Druckdaten zu erstellen. Es arbeitet pixelbasiert und auch Veredelungen lassen sich mit Photoshop nur bedingt anlegen. Das geht mit Layoutprogrammen wie InDesign oder Scribus einfach besser. Trotzdem können Sie Druckdaten mit der Bildbearbeitungssoftware generieren. Wie Sie mit Photoshop druckfähige JPGs erstellen, RGB in CMYK umwandeln oder einen fünften Farbkanal anlegen, können Sie bereits hier im Blog nachlesen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Beschnittzugabe anlegen mit Photoshop. Konkreter: das Anlegen eines Dokuments in der korrekten Größe – also mit Beschnittzugabe und gegebenenfalls Sicherheitsabstand. Doch zuerst zur Erklärung der Begrifflichkeit:

Was ist der Unterschied zwischen Daten- und Endformat?

Jedes Druckprodukt verfügt über ein Daten- und ein Endformat. Das Endformat ist die tatsächliche Größe des fertigen Druckproduktes, bei klassischen Visitenkarten also 8,5 x 5,5 cm. Das Datenformat entspricht dem Endformat inklusive der Beschnittzugabe – bei Visitenkarten beträgt diese 1 mm je Seite. Daraus ergibt sich das Datenformat 8,7 x 5,7 cm.

Was ist die Beschnittzugabe und was der Sicherheitsabstand?

Da bei FLYERALRM im ressourcenschonenden Sammeldruckverfahren gearbeitet wird, muss um sämtliche Druckprodukte eine Beschnittzugabe von 1 bis 10 mm angelegt werden. Die Größe der Zugabe richtet sich nach dem Druckprodukt – bei Visitenkarten sind es 1 mm, bei Fotobüchern hingegen 17 mm je Seite. Hintergrund: Beim Sammeldruck werden viele Aufträge auf einem Bogen platziert, gedruckt und anschließend von einer Schneidemaschine separiert. Dieser Vorgang benötigt einfach gewissen Toleranzen, um keine Elemente Ihres Layouts abzuschneiden.

Hier kommt auch der Sicherheitsabstand ins Spiel. Grafische Elemente, Texte oder Bilder sollten Sie immer mit dem im Datenblatt empfohlenen Sicherheitsabstand zum Rand des Endformats platzieren, um Ungleichmäßigkeiten durch den Schneidevorgang zu vermeiden. Hintergründe hingegen sollten bis zum Datenformat randabfallend angelegt werden, um weiße Ränder oder Farbblitzer an den Schnittkanten zu vermeiden.

Die Beschnittzugabe mit Photoshop anlegen

Im Folgenden wurde mit Adobe Photoshop 2019 gearbeitet – die Vorgehensweise bei älteren Versionen von Photoshop ist jedoch identisch. Im Gegensatz zu InDesign, Illustrator oder Scribus, gibt es bei Photoshop die Funktion „Anschnitt“ beim Erstellen eines neuen Dokumentes nicht. Sie müssen also einen kleinen Umweg gehen und das Format Ihres Dokumentes manuell um die Beschnittzugabe erweitern.

Schritt 1: Klicken Sie auf Datei und Neu.

Schritt 2: Im sich öffnenden Fenster klicken Sie auf Druck, hier finden Sie bereits viele vorgefertige Formate, bei denen die Beschnittzugabe jedoch noch fehlt. Wählen Sie hier ein bereits angelegtes Format oder legen Sie das Format einfach selbst fest – bei Druckprodukten im Wunschformat müssen Sie dies sogar tun. An dieser Stelle addieren Sie auch die Beschnittzugabe. Am obigen Beispiel der Visitenkarte geben Sie also bei Breite 8,7 cm und bei Höhe 5,7 cm ein.

Schritt 3: An dieser Stelle können Sie auch die Auflösung, den Farbmodus und das korrekte Farbprofil auswählen. Die Auflösung ist hier schon korrekt auf 300 dpi voreingestellt, was für die meisten Druckprodukte auch so passt. Mehr Informationen finden Sie im Blogbeitrag über die korrekte Auflösung. Stellen Sie den Farbmodus auf CMYK und wählen Sie das Farbprofil ISO Coated V2 beziehungsweise ISO Coated V2 300 %.

Schritt 4: Anders als in InDesign oder Illustrator wird die Beschnittzugabe in Photoshop nicht automatisch angezeigt – logisch, schließlich haben Sie ja im Prinzip nur die Größe Ihres Dokuments angepasst. Möchten Sie die Beschnittzugabe dennoch anzeigen lassen, so klicken Sie auf Ansicht und Neues Hilfslinienlayout. Setzen Sie im sich öffnenden Fenster bei Rand ein Häckchen und geben Sie bei allen vier Rändern die Beschnittzugabe ein. In diesem Fall ist das jeweils 1 mm. Bestätigen Sie nun mit OK und schon wird die Beschnittzugabe angezeigt.

Layout fertig? Ab in den Druck!

Auf diese Weise können Sie mit Adobe Photoshop PDFs (was wir jedoch nicht empfehlen, dafür eignen sich InDesign, Illustrator und sogar Freeware wie Scribus einfach deutlich besser) sowie druckbare JPGs erstellen. Ob Firmenmagazin, Werbeflyer oder Imagebroschüre – so sind Sie auf der sicheren Seite.

Marco

Über Marco

Marco wurde das Bloggen in die Wiege gelegt und er ist die fleischgewordene Textmaschine im Team. Sein Interessengebiet ist groß und die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Ein Steckenpferd hat er: ökologische und gleichzeitig ökonomische Druckverfahren.

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